Eine bittere Enttäuschung für alle Last-Minute Lerner… Für mich persönlich hat die Examensvorbereitung am ersten Tag der Ausbildung begonnen. Das Wichtigste ist von Anfang an am Ball zu bleiben. Ich habe mir am Ende jeder…
In meiner Instagram-Story habe ich gefragt, welche Fragen ihr zum Thema Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin habt. Ich habe die häufigsten gesammelt und hier einmal für euch beantwortet. Zum Thema Examensvorbeitung wird es noch einen seperaten Blogpost geben.
Was hast du vor der Ausbildung gemacht?
Ich habe mit 19 Jahren Abitur gemacht und dann angefangen zu studieren. Begonnen habe ich mit Lehramt und bin dann nochmal in Anglistik, Medien- und Kommunikationswissenschaften gewechselt. Leider war das nicht mal halb so cool wie es klingt.
Wie bist du zu der Ausbildung gekommen?
Ich war schon immer medizinisch interessiert. Bevor ich auf das Gymnasium kam habe ich mich bewusst für Latein als zweite Fremdsprache entschlossen, weil ich damals Medizin studieren wollte. Leider war mein Abitur dann nicht so gut, als dass ich an irgendeiner Uni in Deutschland hätte Medizin studieren können. 😂 Nachdem ich dann also viele Jahre das Falsche gemacht hatte, entschied ich mich für einen medizinischen Bereich, der mir zugänglich war. So kam ich in die Pflege.
Was hat dir gut und was weniger gut an der Ausbildung/am Schülerdasein gefallen?
Gut gefallen hat mir:
dass wir Einblicke in so viele verschiedene Bereiche bekommen haben (denn so weiß man eben auch was man NICHT machen möchte).
dass ich in der Schule Gelerntes auch wirklich mal in der Praxis anwenden konnte (ganz im Gegensatz zum vorherigen Studium).
dass man selbst merkt, wie bzw. dass man sich weiterentwickelt.
wenn es Pat. und auch Angehörige gab, die einfach auch zu schätzen wissen, was wir den ganzen Tag so tun.
mein Einsatz auf einer nephrologisch/internistischen Station… Um es kurz zu machen, dort gibt es oft sehr pflegeintensive Patienten. Aber das Team war einfach ein Träumchen. Egal wie viel Arbeit es war, es war einfach toll in diesem Team zu arbeiten. Aktuell arbeite ich ja kardiologisch, das ist zwar etwas ganz anderes, sehr viel entspannter, aber fachlich auch super interessant.
mein Einsatz in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und auch der in der Dialyse
vor allem der Frühdienst, auch wenn ich um 04:30h wenn der Wecker klingelt, eher semi-begeistert bin, aber ich bin um 14h daheim und habe den ganzen Tag um noch etwas zu schaffen.
Weniger gut gefallen hat mir:
dass manchmal einfach nicht die Zeit da ist um uns Schüler gescheit anzuleiten; generell sind die (personellen) Bedingungen im Krankenhaus für den Ausbildungsalltag oft nicht optimal.
IN EINZELFÄLLEN(!!!) mangelnde Wertschätzung. Ich hatte da so eine nette Situation in einem meiner Außeneinsätze… Es folgt eine kleine Anekdote: Wir saßen am Tisch, zu dritt. Die Schwester A, die mich während des Einsatzes begleitet hat, eine zweite Schwester B und ich. Schwester B fragte dann am Tisch (an dem ich auch saß!) Schwester A „Ist das deine Schülerin?“. Schwester A antwortete „Das ist die Schülerin, die ich begleite.“ Schwester B: „Brauchst du sie? Sonst soll sie mir Tabletten stellen.“ Ich dachte das wäre der richtige Zeitpunkt ihr nochmals die Hand zu reichen und mich vorzustellen. Anscheinend wusste sie meinen Namen nicht. (Ironie Ende.) Das ist natürlich absolut personenabhängig. Es gab genau so Stationen, die einen hervorragend integriert haben.
Nachtdienste. Für mich ein absoluter Graus. Ich kann tagsüber nämlich leider nicht so gut schlafen.
Übernimmt euer Krankenhaus die Schüler anschließend?
Wir sind ein sehr kleiner Kurs von daher gäbe es auf jeden Fall die Möglichkeit alle unterzubringen. Also wenn man möchte kann man dort bleiben.
Welche Fachrichtungen magst du gerne?
Nephrologie, Innere, Kardiologie
Was liegt dir gar nicht gehört halt aber trotzdem dazu?
Fachlich ist meine größte Schwäche auf jeden Fall die Orthopädie. Da wurde ich leider nicht so richtig warm mit. Recht ist zwar super wichtig, aber so richtig mein Ding war es auch nicht.
Von den Aufgaben, die wir im Arbeitsalltag abdecken: Mundpflege. Also bei einem gepflegtem Mund, gar kein Thema. Aber… Zahnprothesen. Ich sage euch lieber eklige Füße oder Durchfall als Zahnprothesen.
Lieblings- und Hassfach?
Ich mochte alles, was mit Anatomie zu tun hatte. Und beim Thema Krankheitslehre…
heiß geliebt:
Herzkrankheiten
Leber, Galle, Pankreas
schwer gefürchtet:
Orthopädie
Demenz und Parkinson
Nimmst du deine Arbeit mit nach Hause?
Kommt drauf an wie es gemeint ist. Oft sitze ich im Auto und denke „Das wolltest du noch machen, … da musst du morgen dran denken,… usw.“
Es gibt selten Dinge, die mich emotional stark belasten. Ganz klar, natürlich gibt es Dinge über die ich daheim noch nachdenke. Situationen, in die mich hineinversetze und ich mich frage „Was würde ich tun wenn ich in dieser Situation wäre?“. Grundsätzlich denke ich aber, dass ich mich schon sehr gut abgrenzen kann.
Was für mich allerdings absolut belastend war, war mein Einsatz in einer Demenz WG. Ich kann gar nicht genau sagen, was mich dort so mitgenommen hat. Es war eine tolle Einrichtung, daran lag es nicht. Aber dieser Kontrollverlust, den die Menschen erleiden, täglich damit konfrontiert zu werden hat mich wirklich mitgenommen. Wohl bemerkt: Es gibt keinen familiären Bezug den ich dabei hergestellt habe.
Willst du nach deinem Examen ein paar Jahre im Krankenhaus arbeiten oder doch gleich studieren?
Also der Studier-Drops ist für mich erstmal gelutscht. Ich habe vorerst genug Zeit an der Uni verbracht. Vielleicht entscheide ich mich in (ferner) Zukunft nochmal irgendwann für ein Studium, aktuell ist das aber kein Thema. Dementsprechend werde ich wohl erstmal ein bisschen arbeiten. Was ich noch anstrebe ist eine Fachweiterbildung.
Weit weit im Voraus (vor dem Examen) ist dein Vorexamen gewesen?
Mein Vorexamen war im August 2018, Examen mache ich im März 2019.
Ergeben alle Klausuren den Ausbildungsschnitt oder die Examensprüfung?
Leider zählen effektiv wirklich nur die Examensprüfungen.
Hast du schon eine Idee in welche Richtung es später gehen soll?
Vermutlich in einen Funktionsbereich… Aber dazu mehr wenn alles unter Dach und Fach ist. 😉
Was isst du so in der Schule/auf Station?
Ein paar Frühstücksideen habe ich schon mal ➡️ hier ⬅️ hochgeladen. Ansonsten gibt es zum Frühstück natürlich auch einfach mal ein Schnittchen. Zum Spätdienst habe ich meistens einen Smoothie sowas wie Quinoa Salat oder eine Suppe. Also nichts zu schweres. In der Schule habe ich mir zum Schluss angewöhnt wieder nur für eine Pause etwas mitzunehmen, weil ich sonst einfach nur noch gegessen habe in der Schule. 🙈 In der Schule gab’s dann aber das gleiche zum Frühstück wie auf der Arbeit auch und in der Mittagspause dann nochmal etwas Obst oder einen Smoothie. 😊
Wenn ihr noch Fragen habt, stellt sie gern in den Kommentaren.
Eure,
Lisa-Marie
Auf Instagram bekomme ich immer wieder Nachrichten von Tierfreunden, die überlegen einem Hund ein schönes Zuhause zu geben. Grundsätzlich finde ich das natürlich immer toll. Aber das muss (wirklich!) gut durchdacht sein…
Hippo ist jetzt nun seit 11 Monaten uns und sagen wir es so: Wir sind beide mit Hunden aufgewachsen und wussten, dass man viel Arbeit hat mit so einem kleinen Tier. Dennoch haben wir den tatsächlichen Arbeitsaufwand deutlich unterschätzt! Beginnen wir mal ganz von vorn…
1. Die Eingewöhnungsphase
„Der Hund ist soweit stubenrein.“, haben sie gesagt… Um es kurz zu machen: Er war es nicht. Spazierengehen mussten wir anfangs im zwei bis drei Stunden Takt, die Nächte waren unglaublich kurz – die letzte Runde um 00h und die erste wieder um 05h. Das war aber nicht das Problem und von Zeit zu Zeit wurden die Abstände auch immer größer. Also nur weil ein Hund bereits als „stubenrein“ deklariert wurde, heißt es nicht automatisch, dass ein Hund – in fremder Umgebung, unter sehr sehr viel Stress – auch stubenrein bleibt. Fabian hatte sich zwei Wochen lang Urlaub genommen, den er auf insgesamt vier Wochen verlängern musste, weil Hippo vorher einfach noch nicht allein bleiben konnte. Das ist etwas, was bei anderen vielleicht problematisch werden könnte. Anfangs hat Hippo dann auch, bestimmt sehr zur Freude unserer Nachbarn, schwer gejault wenn er allein war. Aber auch das hat sich von allein gelegt.
Man muss also genug Zeit für die Eingewöhnungsphase einplanen.
2. Das Arbeitsleben und der Hund
Wir haben in diesem Falle den Luxus, das wir es oft so planen können, dass wir gegenschichtig arbeiten und der Hund so nur ca. 4h allein ist. Natürlich klappt das nicht immer und Hippo muss dann eben auch mal einen ganzen Dienst schaffen, dann sind dann ca. 8,5h. Mittlerweile kann ich ganz stolz sagen: „Hippo macht das super!“. Aber bis wir an diesem Punkt angelangt waren dauerte es ca. 8 Monate.
Entweder könnt ihr eure Dienste also flexibel planen, habt jemanden in der Familie/im Freundeskreis, der sich kümmern kann oder habt besten Falls die Möglichkeit euren Hund mit ins Büro zu nehmen.
3. Ob das alles mit einem Listenhund schwieriger ist?
Auf jeden Fall! Abgesehen davon, dass wir keine Familie im unmittelbaren Umfeld haben, benötigt derjenige, der euren Listenhund ausführt, einen Sachkundenachweis. Es gibt auch die Möglichkeit einen Gassi-Geh-Service zu engagieren (natürlich auch für Hunde, die nicht auf der Liste stehen!). Das ist aber a) kostenintensiv und b) sind die Kapazitäten bei solchen Dienstleistern eher gering. Zumal es auch diesen Dienstleister auch wieder einen besonderen Aufwand und euch somit Geld kostet – ein Sachkundenachweis muss ggf. gemacht werden, der Hund kann unter Umständen nur allein geführt werden, usw.
4. Endlich Urlaub – oder auch nicht
Beim Thema Urlaub spielen so viele Faktoren eine Rolle:
Bringe ich es über’s Herz den Hund abzugeben?
Habe ich jemanden, der darauf aufpasst? Oder suche ich mir eine Tierpension ($$$)?
Kann der Hund überhaupt abgegeben werden?
Nehme ich den Hund mit in den Urlaub? Ist es dann noch ein Urlaub?
Darf der Hund mit in das Hotel/die Unterkunft?
Bei einem Listenhund: Darf der Hund überhaupt in das Land einreisen?
Das sind die Fragen, die man sich stellen sollte. Hippo darf in Europa/Skandinavien in die meisten Länder gar nicht erst einreisen, damit hat sich für uns der Urlaub mit Hund in vielen Ländern schon erübrigt. Schade. Der erste Urlaub mit Hippo in Holland (hier geht’s zum Reise-Vlog) war sehr sehr schön, aber eben auch anstrengend. Ich glaube sowohl für uns als auch für ihn. So viele neue Eindrücke, so viele Fahrräder und so viele Menschen in der Stadt. Als wir vor kurzem im Sommerurlaub war haben wir Hippo zu meinen Schwiegereltern gebracht. Es fiel mir unglaublich schwer ihn dort zu lassen und es verging kein Tag an dem ich nicht an Hippo gedacht habe. Kurz: Der Trennungsschmerz war groß, aber ich habe es überlegt. Nun muss man natürlich auch überlegen, welche zusätzliche Belastung man den jeweiligen Hundesittern aufbürdet…
Man muss ganz klar Abstriche machen!
5. Massig Freizeit trotz Hund?! Die Freizeitgestaltung
Die habe ich leider nicht. 😂 An manchen Tagen, z.B. wenn ich Spätdienst habe, bleibt gar keine Zeit für mich. Ich stehe um 07:30h auf, dann gehe ich eine Pipi-Runde mit dem kleinen Nilpferdbaby. Danach gibt es Frühstück, schnell fertig machen und dann eben noch eine große Hunderunde, damit das kleine Tier sich den Tag auch etwas bewegt hat. Ich fahre dann arbeiten und Hippo ist schlechtesten Falls bis abends allein. Dann gehe ich noch eben eine Runde mit dem Buben wenn ich heim komme und lege mich dann zeitnahe ins Bett. Ansonten, selbst wenn ich Frühdienst hatte, gehe ich z.B. nachmittags eben nicht mal mehr einfach zum Spaß an der Freude in die Stadt ein wenig bummeln. Hippo war dann schon den Vormittag allein und dann habe ich ehrlich gesagt auch einfach ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber wenn er dann nur für mein Vergnügen nochmal allein sein muss. Das heißt wenn wir etwas machen, schauen wir eigenltich immer, dass Hippo mitkann oder machen extra „Hundeaktivitäten“ wie z.B. an den Kanal fahren, o.ä. Ganz abgesehen von der Zeit, die man mehr aufbringen muss um sauber zu machen. Denn Hippo ist echt ein kleines Schweinchen. Aber glücklicherweise haben wir sowohl einen Saug– als auch einen Wischroboter (* affiliate Link), die mir den Alltag sehr erleichtern. Deutlich schwieriger wird es auch mit spontanen Wochenend-Trips.
Alles muss gut geplant sein. Und ich sage euch: Unterschätzt den Dreck nicht!
Ich wollte mit diesem Blogpost niemanden abschrecken bzw. niemandem aktiv davon abraten ein kleines Tier zu retten, aber überlegt es euch gut. Natürlich möchte ich Hippo, obwohl er sehr zeitintensiv ist, nicht mehr hergeben. Ihr wisst, für mich ist er ein Goldschatz (auch wenn er ganz klar auch seine Macken hat und eben nicht immer ein kleiner Schatz ist). Man sollte wissen, wie sehr man sich für so ein Tier einschränken muss, wenn man ihm gerecht werden will. Jetzt wo ich das weiß, bzw. es am eigenen Leib erfahre, weiß ich nicht, ob das nochmal so machen würde. Hippo ist ein toller Kerl und es ist so so schön zu sehen wie er sich in der Zeit hier bei uns entwickelt hat. Manchmal könnte ich einfach nur daliegen und den ganzen Tag nur mit ihm schmusen, weil er einfach zuckersüß ist. Es ist eben doch oft eine Herzensentscheidung und keine, die man vernünftig und rational trifft… ❤️
Hoffentlich hat euch dieser Blogpost ein wenig weiter geholfen. Wenn ihr weitere Fragen habt, schreibt sie gern in die Kommentare.
Auf YouTube habt ihr in meinem Urlaubs-Vlog ja vielleicht schon einen kleinen Einblick in den Urlaub mit Hund bekommen. Allerdings muss man natürlich sagen: Es ist nicht alles Gold was glänzt. Vielleicht ist das etwas zu hart ausgedrückt, aber das war eben kein Urlaub, wie wir es sonst gewohnt sind.
Es beginnt schon bei der Suche nach einem Urlaubsziel. Wohin dürfen wir überhaupt mit einem Listenhund reisen? Eine ausführliche Liste dazu findet ihr ➡️ hier ⬅️ .
In den Niederlanden ist das alles ziemlich einfach: Man muss den EU Heimtier-Pass mitführen, der Hund muss gechipt und gegen Tollwut geimpft sein. Außerdem gibt es in den Niederlanden keine Maulkorb- und Leinenpflicht. Allerdings müssen die Hunde in bestimmten Gebieten an der Leine geführt werden, das ist aber immer explizit ausgeschildert. An den Stränden können die Hunde in der Nebensaison (Oktober bis April) meist frei laufen (genaueres ➡️ hier ⬅️). Nachdem wir all das in Erfahrung gebracht hatten mussten wir man aber auch noch eine passende Unterkunft finden. Auch das war in den Niederlanden kein Problem. Zuerst waren wir in Wijk aan Zee im Hotel Het Hohe Duin, dort war es überhaupt kein Problem Hippo mitzunehmen. Allerdings sind die „Hundezimmer“ natürlich auch nicht die frisch renovierten. Die Zimmer waren völlig okay, aber eben auch nicht die Aushängeschilder mit denen das Hotel wirbt. Sogar zum Frühstück hätte Hippo mitgedurft, aber für die Zeit haben wir ihn auf dem Zimmer gelassen. In Alkmaar haben wir uns über Airbnb eine Ferienwohnung gebucht, da muss man eben auch schauen, ob Haustiere erlaubt sind. Unterkunft gefunden. Weiter geht’s beim Packen: Haben wir alles für den Hund? Genug Futter? Den Heimtier-Pass? Wenn wir alles haben muss es jetzt nur noch ins Auto passen. Gar nicht so einfach mit einer (etwas zu großen) Hunde-Box im Kofferraum. 🙈 Aber Fabian hat glücklicherweise alles fachmännisch verstaut. Wir haben das Glück, dass Hippo ein absoluter Fan vom Autofahren ist. Wenn ein Hund das nicht so gern hat, stelle ich mir eine Fahrt in den Urlaub auch ziemlich unentspannt vor. Aber Hippo hat schon geschnarcht bevor wir auf der Autobahn waren und ist auch erst kurz bevor wir am Ziel waren aufgewacht. 2,5h Autofahrt – kein Problem.
Gut, wir sind nun also angekommen. Hippo ist natürlich verwirrt von der neuen Umgebung. Er erkundet erstmal alles genau und schnüffelt sich durch das Hotelzimmer. Lauter ungewohnte Geräusche auf dem Flur, gelegentlich mal das Bellen anderer Hunde. Hat man einen Hund, der bei jedem Bellen völlig eskaliert, ist natürlich auch das ziemlich anstrengend. Hippo hat gelegentlich aufgemuckt und wollte zeigen, dass er auch da ist um unser Zimmer zu bewachen, aber das war’s auch schon. Also alles völlig im Rahmen. 👍😊
Das war ein anstrengender Tag. Am liebsten würde man einfach um 21h schon schlafen gehen. Aber das geht bei uns leider (noch) nicht. Denn Hippo muss ja nochmal raus. Das heißt so gegen 22:30h schnell nochmal die Schuhe an und raus auf eine kleine Pipi-Runde. Der Hund schnüffelt und schnüffelt, weil ja alles so anders riecht. Pipi machen dauert also noch etwas. Wenn er seine Blase dann zur Nacht geleert hat geht es (endlich!) ins Bett. Hippos Decke liegt neben dem Bett. Ich glaube erstmal war er beleidigt, dass er wie ein Hund auf einer läppschen Decke schlafen sollte, nicht wie sonst in seinem herrlich komfortablen orthopädischen Hundebett. 😂 Jaja, die Probleme eines Luxushundes. Ich glaube aber, dass er so nah bei uns liegen konnte, hat das ganze erstmal entschädigt. Aber natürlich hatten wir in der ersten Nacht in fremder Umgebung nicht besonders viel Schlaf. Ausschlafen war ebenfalls nicht drin. Dafür hatte ich noch vor dem Frühstück einen schönen Spaziergang in den leeren Dünen. Wir entschieden uns Hippo beim Frühstück auf dem Zimmer zu lassen, einfach weil wir in Ruhe frühstücken wollten. Das klingt jetzt gemein, ich weiß. Aber Hippo ist einfach noch zu verrückt nach anderen Hunden. Und wenn ich am Tisch sitze möchte ich in Ruhe essen und nicht ständig an der Hundeleine ziehen, weil Hippo mit dem Hund am Nachbartisch spielen möchte. Die Strandspaziergänge am Nachmittag waren natürlich ein Traum. So schmuddelig und sandig wie Hippo danach war, haben wir ihn immer schnell einmal unter der Dusche abgebraust. Auch das lässt er sich glücklicherweise gut gefallen. Manchmal sieht es sogar fast aus als würde er es genießen.
So viel zum Strandurlaub mit Hund. Nun geht’s ab in die Stadt. Neue Umgebung. Neue Unterkunft. Wir haben das Auto in einem Parkhaus nicht weit von unserer Unterkunft stehen gehabt. Die Ferienwohnung war quasi mitten in der Stadt. Das heißt für Hippo direkt das volle Programm an Stadt-Stress. Radfahrer von der einen Seite, Rollerfahrer von der anderen. Von hinten kommt ein Auto. (Das Fahrverbot in der Stadt wird hier offenbar nicht so ernst genommen.) Also, nicht nur Stress für den Hund, auch Stress für uns. Wir sind in der Ferienwohnung angekommen und wieder beginnt das Schnuppern und Erkunden der neuen Umgebung. Allerdings war es schon eine kleine Herausforderung Hippo erstmal in die Wohnung zu bekommen. Das kleine Nilpferdbaby läuft ja keine Treppen und was hatten wir vor uns? Zwei steile Wendeltreppen mit jeweils 13 Stufen – klar, da hätte man sich vorher besser informieren müssen. Aber Übung macht den Meister, zum Schluss ging auch das mit Treppen ohne Probleme. Auch in der Ferienwohnung hat sich Hippo gut eingelebt, aber ein Stadtspaziergang war dennoch immer eine kleine Herausforderung für ihn (weil er es auch einfach nicht gewohnt ist!).
Alles in allem war es natürlich trotzdem ein toller Urlaub. Aber eben einfach anders als sonst. Wenn ihr noch Tipps für den Urlaub mit einem (Listen-)Hund habt, schreibt sie gern in die Kommentare. 😊
Ganz offiziell heißt das kleine Nilpferdbaby Hippo. Er ist laut Phänotypisierung der Veterinärmedizinerin ein Staffordshire Bullterrier Mix, damit zählt Hippo in NRW als Listenhund (§3 – gefährlicher Hund). Geläufiger ist vielleicht der Begriff Kampfhund – wovon ich ungefähr genau so viel halte wie von der Liste selbst.
Der stolze Hundepapa
Unser erstes Familien-Foto
Unser erster Spaziergang nachdem wir den Sachkundenachweis gemacht haben.
Das ist auch der Grund warum der kleine Junge auf den Spaziergängen immer eine Maulschlaufe und die Leine tragen muss, denn in NRW herrscht Maulkorb- und Leinenpflicht. Das ist zwar erstmal schade, aber grundsätzlich stört er sich jetzt nicht mega krass daran, schließlich kennt er es auch nicht anders. Allerdings kann man die Hunde auch mit einer Prüfung davon befreien lassen. Wir warten damit aber noch bis Hippo im Mai dann 24 Monate alt ist, denn in dem Alter müssen die Hunde die Prüfung eh wiederholen. Das heißt ab Mai wird der kleine Junge dann hoffentlich froh und munter endlich richtig mit anderen Hunden spielen. Zum „großen“ Spaziergang trägt Hippo immer ein Geschirr, weil er damit einfach besser zu halten ist als mit dem Halsband. Für kleine Runden reicht das Halsband aber völlig aus. Wir gehen einmal am Tag eine richtig große Runde 1,5Std. bis 2Std. und dann vier bis fünf kleine Pipi-Runden à 10min.
Halsband: www.hundeklunker.de / Werbung durch PR-Sample
Um überhaupt mit Hippo bzw. gernerell einem Listenhund (oder einem großen Hund über 20kg/über 40cm) spazieren gehen zu dürfen – schon bei den Besuchen im Tierheim! – braucht man einen Sachkundenachweis. Das ist quasi ein Hundeführerschein, bei dem Fragen zum Verhalten, Körpersprache des Tieres, medizinische und rechtliche Dinge abgefragt werden. Wenn ihr euch mal einen Eindruck machen wollt, wie genau die Fragen aussehen schaut doch mal ➡️ hier ⬅️ vorbei. Die Prüfung musste schriftlich beim Veterinäramt abgelegt werden. Kostenpunkt: 30€ pro Person. Wo wir aber grade bei den Kosten sind: Ganz klar, so ein kleines Tier ist schon ganz schön kostspielig. Dessen sollte man sich auf jeden Fall bewusste sein. Denn mit den 30€ für den Sachkundenachweis ist es nicht getan. Im Tierheim muss man schließlich auch noch eine Ablösesumme für den Hund entrichten: 300€, dafür ist Hippo gesundheitlich abgecheckt, geimpft, gechipt, kastriert. Hinzu kommen noch die Kosten für das Ordnungsamt, dann so einen Listenhund kann man nicht einfach so zu sich nach Hause holen. Zuerst beantragt man ein polizeiliches Führungszeugnis bei der Stadt, was man dann zum Ordnungsamt schicken lässt. Dort stellt man dann einen Antrag zum Führen eines Hundes. Neben dem Führungszeugnis benötigt das Ordnungsamt eine Bestätigung der Haftpflichtversicherung des Hundes (auch noch mal ca. 150€ pro Jahr). Wenn das Ordnungsamt den Antrag dann bewilligt schicken sie noch jemanden vom Außendienst in das neue Zuhause. Die Damen und Herren vom Außendienst des Ordnungsamtes schauen dann ob die räumlichen Gegebenheiten für den Hund geeignet sind (Futterstelle, Schlafplatz, …). Hätten wir einen Garten müsste er für Hippo beispielsweise 2m hoch eingezäunt sein – naja, kein Garten, kein Problem. 😂 Für diesen netten Besuch bekamen wir dann auch noch eine Rechnung über 100€. Nicht zu vergessen ist dann noch die Hundesteuer: Wir haben Glück und zahlen den ganz normalen Satz (ca. 120€ pro Jahr) in anderen Städten wie Gelsenkirchen oder Düsseldorf sieht es schon ganz anders aus, da wird teilweise der zehnfache Satz fällig. Auch das sollte man bedenken, wenn man sich so ein kleines Tier anschafft. Wie ihr seht, da kommt also einiges zusammen. Und da hat man noch kein Körbchen, keine Leine, nichts zu fressen.
Apropos Fressen: Mittlerweile ist Hippo ganz gut im Futter, er wiegt nun um die 23kg. Er wird getreidefrei gefüttert, weil wir direkt vom Tierheim gesagt bekommen haben, dass er das nicht verträgt. Wir haben jetzt auch endlich ein Futter gefunden, was ihm gut bekommt. Wir weichen das Trockenfutter vorher in etwas Wasser auf, sodass der Hund nicht erst das Trockenfutter frisst und dann ganz viel Wasser hinterher trinkt (dabei ist die Wahrscheinlichkeit für einen Magendreher höher – vielen Dank an dieser Stelle an den Schwiegervater für den Tipp 😉). Zusätzlich gibt es immer noch einen Teelöffel Lachsöl um Entzündungen vorzubeugen, Wundheilungsprozesse zu optimieren und die Immunabwehr zu stärken. Dass er so gut zugenommen hat schadet natürlich grade im Winter nicht, vor allem, da er ja auch kein Unterfell hat. Wobei er deswegen auch seinen Mantel trägt sobald es richtig kalt wird. Natürlich macht sich aber jedes Gramm bemerkbar wenn wir ihn die Treppen hoch und runter tragen. 😂 Vermutlich könnte er die Treppen laufen, aber da besonders diese Rassen zu Hüftdysplasie und Arthrose neigen, tragen wir ihn quasi präventiv die Treppen rauf und runter. Und weil das ja noch nicht Schonung genug ist, gibt es für den kleinen Prinzen auch noch ein orthopädisches Hundebett. Warum das sinnvoll ist zeigen diese Bilder ganz deutlich:
Quelle: https://orthopaedisches-hundebett-24.de
Quelle: https://orthopaedisches-hundebett-24.de
Generell ist Hippo wirklich umgänglich und lässt immer alles über sich ergehen. Sowohl das Duschen als auch den Besuch beim Tierarzt. Gestern war es nämlich das erste Mal soweit und er war wie immer ganz tapfer!
Hippo bei seiner Lieblingsbeschäftigung…
Außerdem ist er verträglich mit anderen Hunden – bisher gibt es nur einen Hund mit dem er so gar nicht kann und der wollte ihn direkt bei der ersten Begegnung besteigen und sagen wir mal so, das findet wohl niemand gut. 😅 Hippo verträgt sich aber mit Jungen und Mädchen gleich gut. Also ein super umgängliches Tierchen. Wir schauen schon immer, dass Hippo auch mal mit anderen Hunden spazieren gehen kann, vor allem wenn wir bei meinen Schwiegereltern sind und wenn wir uns hier mit Hippos Kumpel zum Play-Date an der Halde treffen. Leider ist sein Freund noch nicht wieder richtig auf den Beinen, an dieser Stelle: GUTE BESSERUNG! 🐶 Mir geht einfach das Herz auf wenn ich das kleine Nilpferdbaby mit anderen Hunden sehe – wobei er manchmal auch sehr rabiat spielt, daran musste ich mich auch erst gewöhnen.
Oft bekommen wir die Frage, wie wir Hippo und die Arbeit denn miteinander vereinbaren können – dazu sei gesagt: Es bedarf guter Planung und man selbst muss auf jeden Fall zurück stecken. Wir haben das Glück, dass wir beide im Schichtdienst arbeiten und da mein Dienstplan ziemlich fix ist, plant der Fabian seine Dienste dann meistens in der Gegenschicht. Ergo: Wir haben natürlich weniger gemeinsame Zeit. Das ist oft auch wirklich schade, aber anders geht es eben (noch) nicht. Wir suchen schon nach einem Gassi-Geh-Service, der im Notfall, wenn wir mal beide Frühdienst haben, mit dem kleinen Jungen raus gehen würde. Allerdings ist das mit einem Listenhund für den man einen Sachkundenachweis braucht etwas schwierig. Aber 6Std. schafft Hippo gut allein. Nachts schläft er mittlerweile auch 9-10Std. durch ohne dass wir raus müssen. Auch das war ganz am Anfang natürlich nicht so – da sind wir die letzte Runde gegen 00:00h gegangen und die erste wieder um 05:30h. Also ich kann sagen, da bin ich jetzt mit 10Std. schon echt glücklich, zumal er mittlerweile auch anfängt anzuzeigen wenn er raus muss.
Ich hoffe ihr habt einen kleinen Einblick bekommen, wie das Hund mit unserem kleinen Nilpferdbaby ist, solltet ihr aber noch weitere Fragen haben, stellt sich einfach in den Kommentaren. Mehr Einblicke in den Alltag mit diesem kleinen Jungen gibt auf Instagram – sowohl bei Fabian als auch bei mir.